ELISENGALERIE, AACHEN


Im Schatten des übermächtigen Aachener Doms sollte unter der Regie der Sparkasse Aachen, nahe dem Elisenbrunnen, an historischer Stätte eine repräsentative Mall entstehen. Beim ausgeschriebenen Architekturwettbewerb fiel die Entscheidung zu Gunsten des Aachener Architekten Joachim Schwarze, der mit seinem Entwurf der neuen Einkaufsmeile überzeugte.
In der Planung sollte neben einer Anbindung des Sparkassen-Schalterraumes ein neues Domizil für das Grenzland-Theater entstehen. Nach ca. zwei Jahren Bauzeit konnte Ende 1997 dann eine gelungen umgesetzte Architektur ihrer Bestimmung übergeben werden.

Die nicht zuletzt durch die gut durchdachte Beleuchtungskonzeption angenehme und warme Atmosphäre in der Einkaufszone führte zur schnellen Akzeptanz des Bauwerkes durch die kritische Aachener Bevölkerung. Lichttechnisch fallen besonders ins Auge die gewölbten Glaslichtdecken mit integrierten Downlights und ein neuer für die Brunnenstadt Aachen besonders exclusiver Glas-Lichtbrunnen. Die letztendliche Gestaltung von Lichtdecke und Glas-Lichtbrunnen ist das Ergebnis mehrerer Brainstorming-Sitzungen zwischen Lichtplaner und Architekt. Beim Lichtbrunnen korrespondieren bewegtes Wasser und Licht miteinander. Das Wasser rieselt über einen Vorhang aus Edelstahlgewebe in die Brunnenwanne. Die Edelstahl-Brunnenwanne ist mittels Glasfasertechnik dekorativ beleuchtet. Der an eine gekrümmte Wand angesetzte Brunnenrand aus gebrochenem beleuchteten Glas ist ebenfalls gekrümmt und sollte dem Betrachter beim Vorübergehen den Eindruck von Bewegung vermitteln. Konstruktiv ist der Brunnenrand wie nachfolgend beschrieben aufgebaut: Die 9m lange gekrümmte 2-teilige Tragekonstruktion wurde als Doppel-T-träger aus gelaserten Edelstahl-Einzelteilen verschweißt hergestellt. Der kammerförmige Aufbau des Trägers erlaubte die Integration des Projektors und der Leuchten zur Beleuchtung des Glasrandes. Lichtschlitze in der Oberseite des Trägers und eine entsprechende Spiegeltechnik dienen zur Lenkung und Verteilung des Lichtes in Richtung der gebrochenen Glaskanten. Der 2,5t schwere Rand aus einzelnen gebrochenen Glas-Kreisring-Abschnitten wurde nach Montage des Trageelementes vor Ort mittels UV-aushärtendem Klebstoff verklebt. Folgende Aspekte waren bei der Konstruktion der Glaslichtdecke zu berücksichtigen:
Bei der Glaslichtdecke werden die quadratischen Glasplatten zentrisch mittels Edelstahl-Haltearmaturen gehalten. Konstruktiv waren die Haltearmaturen für den Einsatz zentraler Edelstahl-Downlights entsprechend der Vorgabe des Lichtplaners ausgestaltet worden. Ein Refraktorring lenkt 20% des austretenden Lichtes derart in die Glasscheiben, daß eine Lichtwirkung aus deren Rändern erlebbar wird.

Objektinformation
Auftraggeber: | Sparkasse Aachen |
Architekten: | Dipl. -Ing. J. Schwarze, Aachen |
Projektmanagement: | Brune Consulting, Düsseldorf Dipl. -Ing. D. Krull, Aachen |
Elektroplanung: | Ing. -Büro Weber, Kempen |
Lichttechnik: | innoLED B. Reisen KG |